Kommentar zum Spiel

Normalerweise spielen bei einem Fußballspiel 11 gegen 11, auf der Au heute waren es 12 gegen 12. Die Bayern konnten sich auf die unablässige Anfeuerung ihrer Fans verlassen, die Eichstätter hatten die Zuarbeit des Schiedsrichters auf ihrer Seite. Die Fans unterstützten ihre Mannschaft lautstark, der Schiedsrichter entschied in einem nickeligen und hart umkämpften Spiel jede Zweifelssituation zugunsten der Gäste – beides von Minute 1 an. Viel zu leicht kamen die Oberbayern nach einem schon abgewehrten Ball per Kopfstoß aus kurzer Distanz in Minute 7 zur 0:1-Führung. Die Hofer hatten erhebliche Probleme mit dem schnellen Kombinationsspiel des Tabellenführers und waren in den Zweikämpfen meist zweiter Sieger. Aber ab Minute 20 in etwa bissen sie sich in die Partie und gestalteten diese weitgehend offen, erlangten im zweiten Teil der ersten Hälfte sogar die Oberhand, weshalb das 1:1, das Johann Saalfrank als Abstauber nach tollem Konter und Fernschuss von Ekui in Minute 36 erzielt hatte, vollauf verdient war.

Im zweiten Spielabschnitt wogte die Partie hin und her, Chancen gab es auf beiden Seiten, sicher mit einem kleinen Plus für den Tabellenführer. Der Schiedsrichter zog seine Linie konsequent durch, was zunächst darin gipfelte, dass bei einer Notbremse an Durkan im Strafraum der Tatort vor die Sechzehnmeterlinie verlegt und der Täter lediglich mit gelb bestraft wurde. In Kombination darf man dies im Sinne der geltenden Regeln sicher als überraschend bezeichnen. Den Freistoß aus 17 Metern Entfernung zentral konnte der Gästekeeper entschärfen. Die Möglichkeit, Niklas Stadelmann nach einem harmlosen Foul im Mittelfeld mit gelb-rot vom Spielfeld zu schicken, ließ sich der Mann in schwarz genauso wenig entgehen, wie die Chance, Torwart Lukas Kycek in der Nachspielzeit mit rot vom Platz zu stellen, als dieser bei einem weiten Ball der Eichstätter vor der Strafraumgrenze gemeinsam mit dem auf ihn zulaufenden Stürmer per Fuß zum Ball ging. Wer hier wen gefoult hat, erscheint höchst zweifelhaft, der Hofer Keeper zog sich nach erster Einschätzung bei seinem rot-würdigen „Foul“ offenbar einen Mittelfußbruch zu. Dass der anschließende Freistoß der Gäste aus 20 Metern Entfernung in der 90+6. Minute im Hofer Dreieck einschlug, rundet ab, dass den Bayern ein hochverdienter Punkt durch eine ganze Reihe von höchst fragwürdigen Entscheidungen entrissen worden ist. Leider haben auch die engagiertesten Fans weniger Einfluss auf das Ergebnis, als der Herr in schwarz. Man muss sich seinen Support halt richtig aussuchen im Leben.

Eine aufopferungsvolle Leistung der oberfränkischen Hausherren bleibt unbelohnt, Oberbayern im BFV darf sich freuen. Niemandem wird hier böse Absicht unterstellt, es geht einfach um ein in der Beurteilung der Summe der einzelnen Szenen gewonnenes Gefühl der Benachteiligung. Und als Fan, der mit dem Herzen dabei ist, darf man sich über manch getroffene Entscheidung doch einfach auch einmal lauthals wundern. -us

Bild: Selbst nach dem Spiel blieb es hitzig

Vorstehend handelt es sich um einen Kommentar, der allein die persönliche Meinung des Verfassers wiedergibt, ohne dass der Verein selbst sich diese zu eigen macht.