In einem Kampfspiel auf tiefem Boden besiegten die Bayern den Gast aus der Oberpfalz durch Tore von Schmidt und Popowicz bei einem zusätzlichen Eigentor der Neumarkter mit 3:2. Kapitän Schmidt feierte sein Comeback nach Adduktoren-OP und Trainer Sajaia zeigte sich vom Einsatz- und Siegeswillen seiner Mannschaft beeindruckt.

Infolge des Ausfalls mehrerer Stammkräfte trat der Gastgeber mit einer ungewohnten Fünferkette in der Abwehr an, wobei Hamann, Seidel und Scherbaum als Innenverteidiger fungierten. Alexis und Ekui bildeten eine Doppelspitze. Die widrigen Platzverhältnisse, die auf beiden Seiten zu einer Vielzahl von Stockfehlern führten, wurden noch von einem unbeständigen Wind flankiert, der zunächst zugunsten der Gastgeber blies. So erhielt eine lange Flanke, die Marian Schubert von rechts aus zehn Metern hinter der Mittellinie steil in den Neumarkter Strafraum geschlagen hatte, eine etwas ungewöhnliche Flugbahn. Bei seinem Versuch, den Ball vor dem hinter ihm lauernden Alexis zu klären, bugsierte der Gästeverteidiger das Spielgerät an seinem verdutzten Keeper vorbei in die eigenen Maschen (5.). Man kann diese Führung trotz des frühen Zeitpunktes als durchaus verdient bezeichnen, weil die Bayern bereits zuvor über Ekui und Weiß zwei gute Abschlussmöglichkeiten zu verzeichnen hatten. Die Gastgeber blieben am Drücker, ein Volleyschuss von Alexis in Minute 11 flog jedoch über das Neumarkter Gehäuse. Zum ersten Mal ließen sich die Gäste in Minute 16 vor dem Hofer Tor sehen, nach einem Freistoß von halbrechts konnte Kycek den ersten Abschluss noch per Faustabwehr klären, die Bayern bekamen den Ball aber nicht aus ihrem Strafraum heraus und nach mehreren Flippereinlagen fand das Leder letztlich per Kopfball seinen Weg über die Linie zum 1:1. Die Hofer blieben trotzdem das gefährlichere Team, auf einen Hochkaräter musste man aber bis zur 37. Minute warten, als nach einer durch Weiß von links getretenen Ecke Schmidt in der Höhe der linken Ecke des Fünfmeterraums ziemlich frei einen Kopfball ansetzen konnte, der als Bogenlampe zum 2:1 im Neumarkter Tor landete.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit stellte Trainer Sajaia sein taktisches Konzept um. Die Fünferkette wurde aufgelöst, für Degelman kam Durkan als weiterer Offensivakteur, der mit seiner Schnelligkeit bei Kontern für Durchschlagskraft sorgen sollte. Die erste Szene in Halbzeit 2 hatten aber die Gäste zu verzeichnen, als sich Kycek nach einem zentralen Freistoß aus gut zwanzig Metern Entfernung ordentlich strecken musste, um diesen aus dem rechten unteren Toreck zu fischen (47.). Im Anschluss blieb das Spiel ebenso umkämpft wie arm an Höhepunkten, es entwickelte sich eine wahre Abnutzungsschlacht, in der beide Teams kaum nennenswerte Torszenen entwickeln konnten. So mussten die Zuschauer bis zur absoluten Schlussphase warten, ehe etwas Zählbares passierte. Aus dem Neumarkter Druck heraus spielte Weiß einen langen Ball auf Durkan, der über einen Konter den eingewechselten Popowicz bediente. Der Winterneuzugang stellte von der Strafraumkante aus im zweiten Versuch mit einem Heber über den Torwart das Spiel auf 3:1 (90.). In der über fünfminütigen Nachspielzeit setzte Neumarkt alles auf eine Karte, auch Torwart Guttenberger tauchte im Hofer Strafraum auf. Und so bekamen die Gäste in Minute 93 nochmals einen Freistoß aus 25 Metern Entfernung zugesprochen, den Kycek zwar noch an den rechten Innenpfosten lenken konnte, von dort rollte der Ball aber über die Linie zum 3:2. Es entwickelten sich noch ein paar hektische Minuten, die die Bayern letztlich aber schadlos überstanden.

Die Hofer feiern einen Sieg der Kampf- und Willenskraft, für Schönspielerei waren die Rahmenbedingungen aber auch nicht geeignet. Es bleibt zu hoffen, dass die Partie nicht zu viele Körner gekostet hat, damit am kommenden Dienstag auch das Nachholspiel in Feucht erfolgreich bestritten werden kann. -us

Fotos: Mario Wiedel

mehr tolle Sportfotografien von unserem Sportfotografen Mario Wiedel gibt es auf fupa.net – hier klicken!