Trainer Sajaia musste schon wegen der Sperre von Potalov seine Stammformation gegen die Fortuna aus Regensburg ändern, für den Rotsünder besetzte Schubert die Position des linken Verteidigers, auf der gegenüberliegenden Seite durfte nach längerer Zeit Seifert mal wieder von Beginn an ran, links offensiv bekam Hasek eine Pause und wurde durch Durkan ersetzt. Erstmals seit seiner Verletzung stand Alexis in der Startelf.

Die Bayern begannen engagiert, nach Zuspiel von Alexis bekam Durkan den Fuß in der zweiten Minute nicht mehr an den Ball, sonst hätte es da schon gefährlich werden können. Nach einem Chip von Gezer in den Strafraum kam Weiß in Schussposition, der Winkel war letztlich allerdings zu spitz (16.). Den anschließenden Regensburger Spielaufbau fingen die Bayern sofort ab, Alexis wackelte an der Strafraumgrenze auf halblinks seinen Verteidiger aus und scheitete mit einem wuchtigen Abschluss am Gästekeeper. Regensburg brauchte bis Minute 21, ehe man das erste Mal überhaupt vor dem Hofer Tor auftauchte, der von rechts gefährlich in den Strafraum geschlagene Ball trudelte von einem Hofer Verteidigerbein getroffen gegen die Laufrichtung von Kycek zum 0:1 ins Tor der Gastgeber. Auf dem schwer bespielbaren Platz blieb dann manches dem Zufall überlassen, die Bayern versuchten es mitunter zu viel mit einem Klein-Klein, erst in der 43. Minute verzeichneten sie wieder eine Torchance mit einem Kopfball von Seidel links neben den Regensburger Kasten auf Flanke von Frey. Somit hatte das 0:1 zur Pause Bestand.

Die Hofer starten nach dem Seitenwechsel eine überlegen geführte zweite Hälfte, schon in Minute 47 spielte Alexis Schubert mustergültig frei, dessen Abschluss aus spitzem Winkel dann aber nicht erfolgreich war. Es folgte in Minute 53 eine Dreifachchance für die Gastgeber, nach einer kurzen Ecke von links, die an die Strafraumkante zurückgelegt wurde, gab es in unmittelbarer Tornähe gleich drei Mal hintereinander die Möglichkeit zum Abschluss, der Torerfolg blieb den Bayern in diese Szene versagt. Nur zwei Minuten später chippte Stadelmann den Ball in der Sechzehner, Alexis legt per Kopf auf Durkan ab, der den Ball wieder nicht am Torwart der Oberpfälzer vorbei brachte. Das nächste Getümmel im Regenburger Strafraum in Minute 61 konnte der inzwischen eingewechselte Miller bei zwei Abschlussversuchen nicht in einen Torerfolg ummünzen. Das machten die Gäste dann besser, auf eine Ecke von rechts in der 74. Minute erzielten sie per Kopf ihren zweiten Treffer zum 0:2. Die Bayern blieben am Drücker, hätten aber in der 86. Minute beinahe das 0:3 kassiert, als sie komplett auf Offensive geschaltet hatten und nach einem langen Ball ein Regensburger Stürmer sich schon an Verteidigung und Torwart vorbei gespielt hatte, aber das leere Bayerntor nicht traf. So keimte eine letzte Hoffnung auf, als Weiß in seiner unnachahmlichen Manier einen Freistoß in Minute 89 aus 20 Metern und zentraler Position im Kasten der Gäste versenkte. Außer einer Direktabnahme von Scherbaum aus der Distanz kam eine Ausgleichschance im Anschluss aber nicht mehr zustande.

Die Bayern verlieren ein Spiel, das sie ohne das unglückliche Eigentor in Halbzeit 1 vermutlich niemals verloren hätten. In der Pressekonferenz fiel gleich mehrfach der Satz, dass Fußball eben ein Ergebnissport sei. Trainer Sajaia wirkte dabei ungewohnt niedergeschlagen, was vermutlich auch daran lag, dass bei Alexis die Verletzung, die ihn zum wochenlangen Pausieren gezwungen hatte, kurz vor Ende der Partie wieder aufgebrochen war. Hätte die Platzkommission bei Begehung der Au am Samstagmorgen gewusst, wie sich das alles ergeben würde, wäre sie bei der Beurteilung der Bespielbarkeit vielleicht zu einem anderen Ergebnis gekommen….

Foto (Mario Wiedel/fupa)
Eigentor im Flockenwirbel