Die Bayern starteten in das entscheidende Spiel hinsichtlich des direkten Klassenerhalts ohne Kapitän Schmidt, aber mit Sieggarant Pöhlmann in der Startformation und legten von vornherein los wie die Feuerwehr. Schon in Minute 2 musste Gästekeeper Köpper gegen den durchgebrochenen Ekui aus spitzem Winkel mit Fußabwehr klären. In Minute 5 fühlte sich niemand für den Hofer Rechtsverteidiger Hamann so richtig zuständig, der durfte durch die gesamte Regensburger Hälfte bis in den Strafraum spazieren, brachte seinen Abschluss aber nicht aufs Tor. Das klappte dann in Minute 10 besser, als Scherbaum im Mittelfeld einen Ball der Gäste abfing, trotz Check seines Gegenspielers das Spielgerät auf Ekui nach links weiterleiten konnte, der zentral im Strafraum der Oberpfälzer dann Gezer fand, und dieser aus acht Metern zum 1:0 einschob. Die Regensburger zeigten sich kurz nach der Bayernführung erstmals im Angriff, als der bis an die Strafraumgrenze herausgeeilte Kycek einen Schuss der Gäste entschärfen musste. Der Bayerndruck ließ jedoch nicht nach und immer wieder war es Ekui, der die Abwehr der Oberpfälzer mit seiner Schnelligkeit in Verlegenheit brachte und wiederholt seinen Gegenspieler auf einer Strecke von 10 Metern um zwei Meter distanzierte. So drang er in der 15. Minute auf der linken Seite in den Strafraum der Gäste ein und wurde nach Auffassung des Schiedsrichters regelwidrig zu Fall gebracht. Diesen Elfmeter hätte es voraussichtlich vor zwei Wochen für die Bayern nicht gegeben. Die Auswahl des Schützen fiel den Hofern erkennbar schwer, letztlich verwandelte Gezer dieses Mal souverän zum 2:0. Danach zogen sich die Bayern zurück und überließen Regensburg Ball und Spiel, was die Gäste aber zu zwingenden Offensivaktionen nicht nutzen konnten. Ganz im Gegensteil blieben die Gastgeber mit Steilangriffen nach Balleroberung aus der Abwehr heraus brandgefährlich, als um die 35. Minute herum zunächst ein Zusammenspiel von Pöhlmann und Durkan Millimeter am linken Gästepfosten vorbeiging und kurz darauf eine Kombination diesmal zwischen Ekui und Schubert den rechten Pfosten des Regensburger Tores auf der falschen Seite passierte. In der 43. Minute war es dann aber soweit: wer anders als Ekui wurde über links steil geschickt, er lief allein auf den Regensburger Torwart zu und hätte einen einschussbereiten Mitspieler in der Mitte auch noch bedienen können. Aber wer den Ball selbst im kurzen Eck versenkt, hat eben immer Recht. Mit dem 3:0 ging es dann zum Pausentee.
Ein bisschen war die Luft in Halbzeit 2 angesichts der klaren Führung der Bayern raus, spätestens nachdem Gästespieler Sarajlic nach einer unnötigen Aktion im Mittelfeld mit gelb-rot vom Platz musste (60.). Brenzlig wurde es trotzdem in Minute 68 für die Gastgeber, als Kycek bereits überspielt war, Seidel den Richtung Tor laufenden Ball aber von der Linie kratzen konnte. In Unterzahl agierten die Gäste beinahe torgefährlicher als zuvor, erneut Seidel musste nach schönem Diagonalpass kurz vor dem Hofer Kasten am zweiten Pfosten klären (72.), auch die nachfolgende Ecke stiftete einige Verwirrung in der Bayernabwehr. Umgekehrt verpassten in der 76. Minute Tittmann und Saalfrank die endgültige Entscheidung, als sie zu zweit auf das ungedeckte Regensburger Tor zulaufen konnten, den Ball dort aber nicht unterbrachten. Die Abschlussaktion der Saison durfte Keeper Kycek für sich verbuchen, als er einen Drehschuss der Oberpfälzer aus zehn Metern Entfernung sensationell zur Ecke klären konnte. Danach war mit dem 3:0 der Klassenerhalt endgültig in trockenen Tüchern, die Feierlichkeiten vor den 900 Zuschauern auf der Au und anschließend in der Kerng gerieten überschwänglich.
Nach einem solchen Saisonverlauf bis Ende Herbst, der bekanntlich nicht etwa die Hälfte, sondern eher zwei Drittel der Spielzeit ausmacht, war ein Vermeiden der Relegation kaum zu erwarten gewesen, vor allem wenn man auch noch an den Aderlass denkt, den der Kader durch den Abgang diverser Spieler in der Winterpause erlitten hatte. Eindrucksvoll, wie Trainer Schödel in dieser Situation seine Spieler, die dann wirklich den „Hofer Weg“ verkörpern, zu einer leistungsfähigen und plötzlich auch effektiven Einheit zusammengeschweißt hat. Das Glück, weitgehend verletzungsfrei durch den Rest der Spielzeit zu kommen, war zwingend erforderlich und kam den Bayern tatsächlich zu Hilfe. Nun gilt es, Mannschaft und Verein für die neue Spielzeit sinnvoll auszurichten. Alle, denen die Bayern am Herzen liegen, seien hiermit aufgerufen, sich an diesem Unterfangen zu beteiligen. Dass die finanzielle Situation immer schwierig bleibt, dürfte in dieser Saison auf das Deutlichste offenbar geworden sein. Packt alle mit an, um uns solche Fußballnachmittage wie gestern auch weiter zu ermöglichen. -us
Tore:
Gezer (10.)
Gezer (15., EM)
Ekui (43.)
Foto (Mario Wiedel/fupa)
Gezer und sein Dosenöffner zum 1:0