In einem schwer umkämpften Spiel trennten sich die SpVgg Bayern Hof und der ATSV Erlangen mit einem leistungsgerechten Remis. Die Bayern bleiben im dritten Spiel in Folge ungeschlagen.

SpVgg Bayern Hof – ATSV Erlangen 2:2 (2:2)

Bei spätsommerlichen Witterungsverhältnissen Ende Oktober verloren sich gerade einmal 300 Zuschauer auf die Au. Alle die, die nicht gekommen waren, verpassten ein packendes Bayernligaspiel, wenn auch der Schwerpunkt beiderseits auf die kämpferische Attitüde gelegt wurde und nicht auf spielerische Feinheiten. Aber der Reihe nach. Bis zur 15. Spielminute verlief das Spiel ausgeglichen, ohne große Tormöglichkeiten. Aufgrund eines Abstimmungsproblems in der Hintermannschaft der Gäste kam nach einem langen Ball und Vorlage durch Adam Hajek sodann Martin Holek im Erlanger Strafraum an den Ball, entledigte sich geschickt seines letzen Gegenspielers, scheiterte aber aus sieben Metern vor dem nur noch vom Gästekeeper gehüteten Tor am linken Pfosten. Ein Treffer zu diesem Zeitpunkt hätten den Bayern gewiss zusätzliche Sicherheit verliehen. Stattdessen trugen in der 27. Minute die Erlanger einen Angriff über ihre rechte Seite nach vorne. Der als Linksverteidiger eingesetzte Nico Schmidt ließ sich von seinem Gegenspieler überlaufen und versuchte, diesen irgendwie doch noch unter Kontrolle zu bekommen. Leider verlagerte sich der Ort des Zweikampfs dergestalt in den Hofer Strafraum, wo der Erlanger bedrängt von Schmidt schließlich zu Fall kam. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Punkt, worüber sich auch von den Einheimischen niemand beschwerte. Kevin Guerra trat an und jagte den Ball durch die zugriffsbereiten Hände von Jonas Lang in den Kasten. Mal wieder mussten die Bayern einem Rückstand hinterher laufen. Aber es kam kurz darauf noch schlimmer. Wieder über die linke Hofer Abwehrseite spielten die Erlanger diesmal steil auf Lucas Markert, der im eins-zu-eins dem Hofer Torwart keine Chance ließ (34. min.). Wütende Proteste begleiteten diesen Treffer vor allem von den Rängen, von wo die Zuschauer eine Abseitsstellung gesehen haben wollten – zumindest dürfte es ganz eng gewesen sein.

Die Bayern schüttelten sich – und reagierten. Zunächst brachte Trainer Bifano Alexander Seidel für den bereits gelbverwarnten Elia Bifano. Der neue Mann rückte in die Innenverteidigung, während Tom Feulner dafür nunmehr das defensive Mittelfeld besetzte. In der 42. min ließ die Hofer Lebensversicherung dieser Saison in Person von Adam Hajek an der Strafraumgrenze gleich drei Gegenspieler ins Leere laufen und versenkte die Kugel in die linke untere Ecke des Erlanger Gehäuses. Zwei Minuten später erreichte ein langer Ball in den Erlanger Strafraum wieder Adam Hajek, dessen Gegenspieler das Spielgerät genau in den Fuß des an der Strafraumgrenze lauernden Martin Holek klärte. Dieser nahm Fahrt auf, umrundete noch zwei Gegenspieler und verwandelte aus acht Metern von halblinks (Bild). Die Bayern waren vor der Halbzeitpause wieder im Spiel.

Die Geschichte des zweiten Abschnitts ist sehr viel schneller erzählt und beschränkt sich auf wenige zentrale Szenen. In der 55. min wurde nach einer Ecke Chocholousek im Erlanger Strafraum an seinem Trikot zu Boden gerissen. Warum hier die Pfeife des Schiedsrichters stumm blieb, wird wohl nur er erklären können – eine klare Fehlentscheidung. In der 71. min sah der Erlanger Adem Daoud wegen wiederholten Foulspiels die gelb-rote Karte, was den Bayern weitere Möglichkeiten hätte eröffnen sollen, letztlich kam es hierzu jedoch kaum. Sevcik prüfte aus spitzem Winkel von links einmal den Torwart, Martin Holek scheiterte mit einem Freistoß aus 20 Meteren ebefalls am Gästeschlussmann, große Chancen kamen aber im übrigen nicht mehr zustande. Im Gegenzug blieben auch die Erlanger über Konter weiterhin gefährlich, so dass der eingewechselte Fiebig kurz vor Schluss über die rechte Angriffsseite beinahe noch den Siegtreffer für die Gäste erzielt hätte, was des Guten dann allerdings auch zuviel gewesen wäre.

Erfreulich aus Hofer Sicht war unter anderem die Leistung des jungen Ferdinand Seifert, der gewiss sein bestes Heimspiel auf der rechten Abwehrseite bestritt und gerade defensiv sicher stand und Zweikampf auf Zweikampf gewann.

In der Pressekonferenz waren sich die Trainer einig, auf holprigem Geläuf eine gerechte Punkteteilung in diesem Kampfspiel erlebt zu haben. Shqipran Skeraj beklagte das Verspielen des Vorsprunges kurz vor der Pause, Fulvio Bifano mahnte erneut zu Geduld und sieht die Mannschaft nach wie vor auf dem Wege der schrittweisen Entwicklung. Der Erlanger Coach konnte sich zum Abschluss den Seitenhieb nicht verkneifen, wonach die Aussage von Alexander Spindler aus der letzten Saison, der ATSV Erlangen sei kein Maßstab für Bayern Hof, auf seine Männer immer noch als besondere Motivationsspritze gewirkt habe. – us

SpVgg Bayern Hof: Jonas Lang – Ferdinand Seifert, Tom Feulner, Ondrej Chocholousek, Nico Schmidt – Patrik Kavalir (90. Hüseyin Durkan), Christian Schraps, Elia Bifano (36. Alexander Seidel), Adam Sevcik – Adam Hajek, Martin Holek – Trainer: Fulvio Bifano
ATSV Erlangen: Michael Kraut, Ervis Kaja (57. Michael Krämer), Alexander Kleefeldt, Josip Bajic (80. Sascha Luft), Kevin Guerra, Philipp Mandelkow, Zoran Maksimovic, Lucas Markert, Daniel Geissler, Yuri Meleleo (86. Bless Fiebig), Adem Daoud – Trainer: Shqipran Skeraj
Schiedsrichter: Steffen Ehwald (Geldersheim) – Zuschauer: 308
Tore: 0:1 Kevin Guerra (27.), 0:2 Lucas Markert (34.), 1:2 Adam Hajek (42.), 2:2 Martin Holek (45.)
Gelb-Rot: Adem Daoud (71./ATSV Erlangen/wiederholtes Foulspiel)

Spielbericht FuPa

Bilder des Spiels

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