Viele gute Chancen – doch wieder keine Tore und keine Punkte
Wieder keine Punkte trotz vieler guter Chancen, wieder ein vergebener Elfmeter kurz vor Schluss, wie schon vor einer Woche in Kornburg: Unseren Jungs klebte auch im letzten Spiel vor der Winterpause gegen die DJK Gebenbach das Pech an den Stiefeln, wobei einige strittige und jeweils gegen die Bayern getroffene Entscheidungen des Schiris erschwerend hinzukamen. Darauf wies im Nachgang auch Trainer Henrik Schödel hin, der aber ebenso betonte, dass man sich an die eigene Nase fassen müsse, wenn man beste Chancen liegenlässt.
Dabei ging es vor 400 Zuschauern an diesem kalten, aber klaren Nachmittag verheißungsvoll los, als nach fünf Minuten nach einer Gezer-Ecke von links Seidel aus wenigen Metern knapp am Tor vorbei zieht. Doch kaum drei Minuten später stolpert Seidel im eigenen Strafraum, rollt in einen gegnerischen Angreifer hinein – Strafstoß, Collari wird verladen, 0:1.
In der Folgezeit kommt es zu Halbchancen hüben wie drüben, wobei die Bayernabwehr nicht ganz sattelfest wirkt und Gebenbach mehrfach mit klugen Steckpässen gefährlich wird. Doch richtig Zwingendes kommt von den Gästen aus der Oberpfalz nicht, und wenn, dann ist Collari zur Stelle (11., 22., und 42. Minute). Die Bayern agieren unterdessen teils fahrig, gewinnen aber allmählich die Oberhand und kommen zu Chancen. In der 14. Minute kommt Weiß sechs Meter vor dem Tor fast zum Schuss, wird aber unfair gestoppt – kein Elfmeterpfiff. Popowiczs Kopfball streicht knapp am Gehäuse vorbei (20.), Seidels Schuss nach Gezers feiner Vorarbeit streicht über die Latte (37.).
Nach dem Wechsel legen die Bayern noch eine Schippe drauf, der Wille zum Ausgleich ist absolut da. Auf links setzt nun Martial Ekui einige schöne Akzente, doch seine feinen Hereingaben werden leider verstolpert (Weiß, 47.), leichtfertig vergeben (Popowicz haut freistehend über das Tor, 50.) oder verzogen (Schmidt per Kopf, ebenfalls knapp drüber, 54.). Zweimal geht der auffällige Ekui selbst aufs Tor zu, wird aber sowohl in der 51. als auch 66. Minute rüde gestoppt – beide Male bleibt der Pfiff aus. Gepfiffen wird dafür in der 56. Minute, was eine weitere gute Bayernchance angeblich wegen Abseits zunichtemacht.
In der Schlussviertelstunde intensivieren die Bayern nochmals ihre Bemühungen, unentwegt angefeuert vom treuen Fanblock. Die Gäste reagieren fast nur noch, sichtlich müde gespielt. Zwei Entlastungschancen enden bei Collari. Bei den Bayern sind mit Hamann und Bobcik (für Kapitän Schmidt und Weiß) und kurze Zeit später Durkan und Tittmann (für Semenikhin und Popowicz) nunmehr vier neue Kräfte an Bord und Angriff auf Angriff rollt auf das Oberpfälzer Gehäuse zu.
In der 85. Minute zieht Stadelmann über den Kasten, bevor in der 89. Minute nach großem Getümmel im DJK-Strafraum der vermeintlich erlösende Elfmeterpfiff ertönt. Gezer läuft an, belohnt sich aber nicht für seinen engagierten Auftritt, sondern haut das Spielgerät über die Maschen. Noch in der Nachspielzeit zieht der Schiri weiteren Unmut auf sich, indem er zwei Bayern-Angriffe wegen vermeintlicher Stürmerfouls stoppt. Dann ist Feierabend, doch gefeiert wird nur auf Seiten der Gäste.
Dem Schiedsrichter sei zugutegehalten, dass einige Situationen wirklich knifflig waren, zudem will ihm niemand Absicht unterstellen. Am Ende hat Trainer Schödel ja völlig recht: Wer keine Tore macht, beste Chance einschließlich Strafstoß vergibt, darf sich am Ende nicht beschweren.
Wie bzw. ob es mit Henrik Schödel nach der Winterpause weitergeht bei den Bayern, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden. „Es macht brutal Spaß, mit den Jungs zu trainieren, da ziehen alle mit. Aber es tut auch brutal weh, solche Spiele zu verlieren. Wenn die Jungs in der Hinrunde alle Chancen genutzt hätten, stünden wir jetzt unter den ersten Vier“, so Schödel nach dem Spiel. Aber hätte, wäre… Nun gilt es zunächst abzuwarten, wie es auf der Trainerbank weitergeht, um sich dann dem Abstiegskampf mit neuer Motivation und vollem Einsatz zu stellen. -dm
Die Homepageredaktion bedankt sich für den vorstehenden Spielbericht bei Dirk Müller, einem treuen Fan, der trotz großer räumlicher Entfernung die Beziehung zu unserem Club nie verloren hat, heute mal vor Ort war und für die Berichtserstellung kurzfristig eingesprungen ist. Man merkt halt, wenn ein journalistischer Profi am Werk ist.