Bei unwirtlichen Verhältnissen mussten die Bayern ihr Jubiläumsspiel für die Holztribüne am Tag der Deutschen Einheit austragen, der holprige und teils glitschige Platz ließ keine technischen Kunststücke zu. Kampf war angesagt und der wurde von beiden Mannschaften auch angenommen. Die Bayern gewannen die Partie letztlich mit 1:0 nicht unverdient, vor allem weil sie in Halbzeit 2 das deutlich aktivere Team waren.
Die Hofer begannen mit allen drei Last-Minute-Neuzugängen Bobčik, Terakaj und Semenikhin in der Startelf, u.a. Scherbaum und Weiß bekamen aus Gründen der Belastungssteuerung eine Pause. Im Mittelfeld spielte Schmidt offensiv zentral, Stadelmann und Gezer verrichteten dort die defensive Arbeit. Nach einem Schreckmoment in Minute 2, den Seidel mit einer Monstergrätsche entschärfte, gehörte die erste Spielphase den Gastgebern. So tankte sich Terakaj nach Balleroberung an der Seitenlinie bis kurz vor das Gehäuse der Weidener durch, scheiterte jedoch aus spitzem Winkel am Gästekeeper (14.), ein Pass ins Zentrum wäre vielleicht erfolgversprechender gewesen. Ab der 20. Minute nahm auch Weiden am offensiven Geschehen teil, nach einer Kombination über den linken Flügel rauschte ein Abschluss von halblinks nicht weit am rechten Hofer Pfosten vorbei. In der 25. Minute gab es den nächsten Versuch der Oberpfälzer aus ähnlicher Position, auch hier verfehlte der Ball sein Ziel knapp. Den Bayern bot sich eine nächste gute Gelegenheit nach einer Flanke von Ekui über links, die zunächst Bobčik mit dem Kopf knapp verfehlte, der am zweiten Pfosten lauernde Terakaj verzog per Fuß um Zentimeter (32.). In einer recht ausgeglichenen ersten Hälfte verblieb es schließlich beim 0:0.
Unverändert kamen die Bayern aus der Kabine zurück. Die erste Chance im zweiten Durchgang bot sich Terakaj in Minute 48, als er einen Freistoß aus 25 Metern zentral vor dem Tor allerdings deutlich über den Kasten setzte. Ein kleines spielerisches Highlight hatte die 49. Spielminute für die über 800 Zuschauer parat, als Schmidt mit der Hacke Ekui mustergültig am linken Flügel in Position brachte, dessen Hereingabe blieb aber ohne Abnehmer. Viel Offensivgeist entwickelten die Gäste in Halbzeit zwei nicht, allerdings gab es aus ihrer Sicht in Minute 54 einen Aufreger, als zunächst Collari einen Steilpass in den Strafraum unterschätzte und dem Ball zu spät entgegenkam, so dass der Weidner Stürmer das Leder noch neben das Tor spitzeln konnte und anschließend auch noch einen Elfmeter forderte. Die Pfeife des Schiedsrichters blieb jedoch stumm. Die bis dahin beste Chance bot sich im Anschluss Niko Schmidt, als er sich bei einer Flanke vom linken Flügel durch Schubert mustergültig vor seinen Gegenspieler schob, den Kopfball aber minimal zu hoch platzierte (56.). Das Spiel verflachte zunehmend, bis schließlich in Minute 73 ein Bayern-Eckball von der linken Seite zunächst abgewehrt wurde, aber im zweiten Anlauf im Rückraum zu Stadelmann gelangte, der aus gut 20 Metern von halbrechts Maß nahm und das Spielgerät unerreichbar zum 1:0 in den linken oberen Winkel des Weidener Gehäuses beförderte – Marke Tor des Monats. Die Gäste mobilisierten in der Schlussphase nochmals die Offensive, kamen dabei auch noch zu zwei Halbchancen, ernsthaft gefährden konnten sie den Bayernsieg aber nicht mehr. Als Randnotiz erhielt der frühere Hofer Josef Rodler nach einer Schwalbe in der Nachspielzeit gelb-rot, was zu einer Rudelbildung und einer Mehrzahl von gelben Karten auf beiden Seiten führte, am Sieg der Bayern aber nichts mehr änderte.
Die drei Punkte bleiben auf der Au, das ist die gute Nachricht. Die Bayern erzielen einen Arbeitssieg, aber genau das ist der Weg, auf dem man sich schrittweise wieder freischwimmen kann. In kämpferischer Hinsicht eine geschlossene Leistung der ganzen Mannschaft! Bleibt zu hoffen, dass sich Ekui nicht schwerer verletzt hat, der nach einem unglücklichen Treffer aus nächster Nähe mit erkennbar großen Schmerzen am Unterkiefer ausgewechselt werden musste. Gute Besserung von hier aus. -us
Bilder (fupa/Mario Wiedel)
Bild 1 Ein Schuss,
Bild 2 dem man als Torwart nur hinterherschauen konnte.