Ein Relegationsabend auf der Au bei idealem Fußballwetter. Rund 850 Zuschauer wollten erleben, wie sich die Bayern nach dem souveränen Erstrundenerfolg gegen Fuchsstadt in der letzten K.o.-Runde präsentieren würden. Alle, die nicht gekommen waren, haben einen klaren Grund, das zu bereuen – soviel sei bereits vorab verraten.

Die Bayern legten los wie die Feuerwehr. Schon in Minute 2 schickte Schmidt den auf der linken Offensivposition im Mittelfeld aufgebotenen Krantz steil, der alleine in den Großbardorfer Strafraum eindringen konnte, aber, statt den Abschluss zu suchen, quer legen wollte, wodurch die Möglichkeit letztlich verpuffte. Die Ausrichtung der Heimelf jedoch war deutlich geworden, eine erste Duftmarke gesetzt. Und schon in Minute 12 war es dann soweit. Nach Foul am bienenfleißigen, aber oft etwas unglücklich agierenden Durkan, der in anfänglicher Abwesenheit von Alexis alleine das Sturmzentrum besetzte, schnippelte Weiß aus halbrechter Position vor dem Gästestrafraum den ruhenden Ball vor das Tor und Seidel wuchtete ihn mit Urgewalt per Kopf in die Maschen. Ein Auftakt nach Maß, der den Bayern die nötige Sicherheit für das weitere Spiel vermitteln sollte. Es entwickelte sich bis zur Mitte der ersten Halbzeit ein höchst intensives Spiel, bei dem beide Mannschaften mit großem Einsatz agierten, ohne allerdings zu durchschlagenden Chancen zu gelangen. Einen Fernschuss von Durkan (20. Min) konnte Gästekeeper Zwickl mit einiger Mühe aus dem rechten unteren Winkel fischen. Ab Minute 23 mussten beide Teams dem hohen Anfangstempo Tribut zollen und das Spielgeschehen verlangsamte sich etwas. Dominant blieben die Gastgeber aber durchgehend und in Minute 40 setzte sich Hendrik Geiler auf dem rechten Flügel kraftvoll durch, seine sehenswerte Flanke segelte allerdings an Freund und Feind vorbei durch den Großbardorfer Strafraum. Als die Möglichkeit schon vorüber schien, brachten die Bayern den Ball von der linken Seite zurück ins Zentrum an die Strafraumgrenze, wo sich Maximilian Weiß den Ball vom rechten nochmal auf den linken Fuß legte, aus sechzehn Metern trocken abzog und den Ball im rechten unteren Eck des Großbardorfer Kastens einschlagen ließ. Der Lohn einer überlegen geführten ersten Halbzeit! Und die Gäste? In Minute 43 entwickelten sie das erste Mal so etwas wie Torgefahr, indem sie sich durch das Zentrum mit mehreren Doppelpässen durchtankten und zu einem Abschluss kamen, der allerdings wenig druckvoll war und damit für Vertey im Hofer Kasten keine wirkliche Herausforderung darstellte. Mit der Zweitoreführung ging es für die Bayern in die Pause.

Halbzeit 2 sah zunächst eine Großbardorfer Mannschaft, die bemüht war, mehr Zugriff auf das Spiel und mehr Spielanteile zu erlangen. Von nachhaltigem Erfolg war dieses Bemühen jedoch nicht gekrönt, die erste Möglichkeit der zweiten Hälfte verzeichneten vielmehr wieder die Bayern, als Durkan in den Spielaufbau der Gäste hineinspritzte, den Ball bis zur Grundlinie in Tornähe treiben konnte, aber beim Abschluss letztlich scheiterte. Weiter ging es mit einem Diagonalball von Schmidt zu Schubert auf den linken Flügel, der sich das Spielgerät in die Mitte vorlegte, mit rechts abzog, aber an Torwart Zwickl scheiterte (54.). Gleich noch einmal bekam Schubert in Minute 61 die Möglichkeit zum Torerfolg, als ihm Kratz nach Flanke von Weiß den Ball im Strafraum zuspielte, er jedoch das Visier beim Abschluss zu hoch eingestellt hatte. Kurz darauf fingen die Bayern den nächsten Spielaufbau der Gäste ab, Geiler ging auf rechts steil, sein Schuss rauschte knapp am langen Eck vorbei. Als geschickter Schachzug von Trainer Sajaia sollte sich die Einwechslung des zuletzt angeschlagenen Alexis für Durkan in Minute 58 erweisen, der mit seiner körperlichen Wucht und seiner Geschwindigkeit die schon leicht erschöpfte Großbardorfer Abwehr fortan vor eine Vielzahl von Problemen stellen sollte. In Minute 69 scheiterte er noch nach Ballgewinn im Mittelfeld und einer schnellen Umschaltsituation aus spitzem Winkel am Goalie im Großbardorfer Kasten. Kurz darauf war es dann aber endlich soweit. Wieder eroberten die Bayern im Mittelfeld den Ball, Maximilian Weiß brachte von rechts eine Flanke in den Gästestrafraum, die Krantz auf Alexis weiterleitete, der seinerseits Geiler in Schussposition brachte, welcher sodann aus kurzer Distanz vollstrecken konnte (71.). Ein großartiger Treffer! Die Bayern massierten im Anschluss die Abwehr, warteten auf Großbardorfer Angriffe und eigene Kontermöglichkeiten. Ernsthafte Offensivaktionen aus Unterfranken kamen eigentlich nicht mehr vor das Hofer Tor, eine Großchance für die eigenen Farben konnten die Saalestädter in Minute 86 allerdings sehr wohl verbuchen. Ein eher harmloser Befreiungsschlag aus der eigenen Abwehr trudelte an der linken Auslinie der Gästehälfte entlang, wurde von Alexis aufgenommen, der unwiderstehlich in den Großbardorfer Strafraum eindrang und letztlich den eingewechselten Wülfert am zweiten Pfosten bediente, der aus sieben Metern vor dem leeren Tor die Vorentscheidung der Relegation verpasste. Auch in Halbzeit 2 brachten es die Gäste zu einer halben Torchance, als in Minute 89 nach einer Ecke von links ein Kopfball am rechten Pfosten des Hofer Gehäuses vorbeistrich. Das war es dann.

Ein toller erster Schritt unserer Jungs. Die Tür ist auf, Ihr müsst einfach nur noch durch gehen! Eindrucksvoll die intensive Laufarbeit der ganzen Mannschaft, mit der sie den Gästen immer wieder im Spielaufbau den Ball abnehmen konnte und verhinderte, dass Großbardorf in der Offensive überhaupt stattfand. Vor allem die beiden Innenverteidiger Scherbaum und Seidel stellten ein Bollwerk dar, das sich für die Unterfranken schlicht als unüberwindlich erwies. Wenn man an diesem Abend mit irgendetwas unzufrieden sein möchte, dann damit, dass das Ergebnis nicht noch deutlicher ausgefallen ist, was sehr leicht möglich gewesen wäre. So bleibt noch ein Spiel – und jedes Spiel will erst einmal absolviert sein. Wir sind noch nicht durch, auf die leichte Schulter darf man Großbardorf weiterhin nicht nehmen. Trainer Sajaia wird bei den Seinen sicher das Konzentrationslevel hoch halten. Wenn sie bei der Sache bleiben und annährend die heutige Leistung am Samstag noch einmal abrufen können, darf man auf das Beste hoffen. -us